Mittwoch, 2. Januar 2013

Daten in der Cloud - wohin mit den Bildern?

Anforderungen

Nachdem nun die Dokumente mit der Kombi Dropbox/BoxCryptor in der Cloud waren und die Musik mit dem Amazon Cloud Player ging es an das nächste Problem: wohin mit den Bildern?

Wie bereits im vorangehenden Post geschrieben drehte es sich dabei um ca. 100 GB an Daten. Eine Anforderung war, dass sowohl ich selber wie auch meine Frau vollen Zugriff auf die in der Cloud gespeicherten Bilder haben und natürlich beide auch Schreibrechte.

Versuch mit Dropbox

Nun lag es nahe, für die Bilder und Filme auch Dropbox zu verwenden. Die Idee war, mein Pro-Abo auf 200 GB aufzustocken (199 $/Jahr) und dann mit meiner Frau zu teilen. Das geht mit den Mechanismen von Dropbox auch ganz gut (durch das Freigeben von Ordnern erreicht man genau die gewünschte Funktionalität). Also Abo aufgestockt und angefangen die Bilder hochzuladen. Dann den Bilder-Ordner freigegeben und in den Free-Account meiner Frau eingebunden. Das war es dann leider auch schon - die Regeln bei Dropbox sind anders als von mir gedacht: bei der Freigabe eines Ordners wird der Inhalt jedem Account zugeordnet. Und mit den 2,5 GB des Free-Accounts konnten die 100 GB Bilder natürlich nicht abgedeckt werden. Konsequenz daraus ist, dass ich einen zweiten Pro-Account mit 200 GB anlegen muss, damit das gewünschte Verfahren funktioniert. Macht dann allerdings knapp 400 $/Jahr und das war mir zu viel.

Alternativ bietet Dropbox auch Speicher für Teams an. Allerdings beginnt das blöderweise erst bei 1 TB und kostet dann knapp 800 $/Jahr - also alles noch teurer.

Aus diesem Grund habe ich die Lösung mit Dropbox erst mal verworfen. Ich hab mich daher auch wieder auf das 100er Abo zurückgestuft. Das geht ganz problemlos und man bekommt sein Geld zurück (abzüglich der Tage, die man das höhere Abo genutzt hat) - sehr fair!

Versuch mit Cubby

Cubby ist ein neuer Cloud-Service, den es seit April 2012 im Beta gibt und der im Dezember 2012 public ging. Das tolle dabei ist, dass es Team-Lösungen gibt die mit 2 Personen und 200 GB Speicher genau das abdecken, was ich brauchte. Mit 95,76 $/Jahr ist die Sache weniger als halb so teuer wie Dropbox und damit auch preislich sehr interessant.

Also habe ich das Team-Abo abgeschlossen und angefangen zu synchronisieren. Cubby synchronisiert, wie Dropbox auch, im LAN zwischen den Rechnern sehr schnell. Der Upload in die Cloud dauerte ein paar Tage und alles sah ganz gut aus. Dann habe ich aber die Dateien auf einem System auf eine andere Festplatte verschoben und in Cubby den neuen Speicherort eingetragen - und damit fingen die Probleme an: die Synchronisierung hörte nicht mehr auf: auf einem Rechner blieb sie bei ca. 90 GB noch zu synchronisierenden Daten stehen, es passierte aber nichts mehr. Eine Neusynchronisierung brachte keinen Erfolg. Die Anzeige der noch zu synchronisierenden Daten schwankte stark und war nie nachvollziehbar, etc.

Außerdem stellten sich noch ein paar weitere Probleme raus:
  • Die Synchronisierung ist lange nicht so intelligent wie die von Dropbox, so erfolgt die Synchronisierung streng einer einmal vorgesehenen Reihenfolge, d.h. kleine, später veränderte Arbeitsdateien kommen ganz am Ende der Synchronisierung. Da diese auch ein paar Tage geht werden diese kleinen Dateien mehrere Tage lang nicht synchronisiert.
  • Bei Dropbox zählt nur der Speicher der aktiven Dateien. Bei Cubby zählen die Vorgängerversionen und die gelöschten Dateien mit dazu, so dass das dann plötzlich gar nicht mehr so günstig ist und man anfängt dauernd alte Versionen über das Web-Frontend freizugeben. Dann ist natürlich der Witz mit der Versionierung weg.
  • Durch irgendeine nicht nachvollziehbare Aktion in Verbindung mit der Freigabe von Archivversionen hat Cubby angefangen, alle meine Bilder zu löschen: in der Cloud und auch lokal! Und schwuppdiwupp war plötzlich alles weg. Glücklicherweise hatte ich einige Backups, so dass keine Daten verloren gegangen sind.

Nach knapp einer Woche Probleme und endlosen Synchronisierungsläufen zog ich die Reißleine und hab die knapp 100$ als Lehrgeld abgeschrieben. Cubby erstattet übrigens, im Unterschied zu Dropbox, auch kein Geld zurück. Man kann die Subskription auch gar nicht so einfach online beenden, sondern muss das alles per E-Mail und dem Support aushandeln - nicht sehr Kundenfreundlich.

Erneuter Versuch mit Dropbox

Also zurück zur Dropbox. Der neue Ansatz sieht vor, dass meine Frau auch meinen Dropbox-Account benutzt. Ist zwar nicht so elegant, aber durch das selektive Synchronisieren der einzelnen Ordner kann ich auf jedem Rechner einstellen, welche Dateien synchronisiert werden sollen. Die Bilder bekommen alle Rechner zugeordnet, andere Ordner eben nur derjenige, der sie braucht.

Mit dieser Lösung komme ich mit einem Pro-Account aus, d.h. 199 $/Jahr für 200 GB (hab also nach dem Downgrade wenige Tage später wieder einen Upgrade durchgeführt...). In Verbindung mit BoxCryptor kann man sogar hergehen, einzelne Ordner auf verschiedenen Rechnern unterschiedlich zu verschlüsseln, so dass nur derjenige Zugriff auf die Dateien hat, der das Passwort kennt. Ist zwar nicht perfekt, da man sich immer noch Dateien weglöschen kann, aber bzgl. des Datenschutzes eine brauchbare Lösung.

Ergebnis

Nun ist alles in der Cloud. Das NAS ist abgeschaltet. Die TimeMachine-Backups erfolgen wieder lokal mit USB-Platten, die aber nur laufen, wenn auch der Rechner eingeschaltet ist.

Die Kosten für die Cloud (Dropbox Pro 200 & Amazon Cloud Player) betragen ca. 200 €/Jahr. Auf der Habenseite steht eine Stromeinsparung, die in etwa den selben Betrag ausmacht. Und keine weiteren Kosten für Hardware und Ersatzbeschaffungen.

Daten in der Cloud - wohin mit der Musik?

Ausgangssituation

Nachdem meine Arbeitsdaten bereits seit einem Jahr in der Dropbox liegen und ich das Problem der Datensicherheit mit BoxCryptor gelöst habe, stellt sich die Frage, ob auch die anderen Daten (Musik, Filme, Fotos) nicht besser in der Cloud aufgehoben wären. Insgesamt geht es hier um ca. 100 GB Bilder, 30 GB Musikdateien und ca. 10 GB Filme.

Bislang lagen diese Daten auf einem Qnap NAS (TS-659 Pro), zusammen mit den TimeMachine-Sicherungen verschiedener Rechner. Allerdings braucht ein solches Gerät viel Strom, obwohl man es nur selten braucht und es wird eben auch alt und muss ersetzt werden. Meines war nun 3 Jahre alt und irgendwann werden die ersten Festplatten ersetzt werden müssen.

Eine perfekte Aktion für die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr!

Los ging es also mit der Überlegung, wohin mit der Musik? Praktischerweise gab es einen aktuellen Beitrag in der c't zu diesem Thema. Meine Anforderungen waren:
  • Verbesserung der Qualität meiner Musiksammlung (ich hatte vor Jahren meine gesamte CD-Sammlung in MP3s umgewandelt und würde heute eine höhere Bitrate wählen).
  • Nutzung mit einem Sonos-System.
Die erste Anforderung wird von fast allen Musikdiensten erfüllt. Bei der zweiten wird es schon schwieriger, insbesondere wenn es einer der großen Anbieter sein soll: Apple iTunes, Google Play oder Amazon Cloud Player. Ein kleinerer Anbieter kam für mich nicht in Frage, da diese üblicherweise irgendwann von einem großen Anbieter übernommen werden und dann unklar ist, wie die weitere Strategie ist.

Obwohl ich Nutzer von Mac wie auch iPhone/iPad bin, gefällt mir das geschlossene System von iTunes nicht. Daher lag mein Fokus erst mal auf den Systemen von Google und Amazon.

Für das Sonos-System gibt es eine Anbindung an den Amazon Cloud Player, allerdings bislang nur für Kunden aus den USA. Trotzdem hege ich die Hoffnung, dass dieses Problem in nächster Zeit für die europäischen Kunden gelöst wird. Aus diesem Grund habe ich mich für den Amazon-Dienst entschieden.

Einführung

Nach der Entscheidung für den Amazon Cloud Player ging es an die Umsetzung dieser Lösung. Hier gab es zunächst das Problem, dass ich bereits einen kostenlosen Account des Amazon Cloud Players in den USA hatte (den hatte ich vor Monaten zum Testen angelegt, seither aber nicht verwendet) und somit immer wieder auf die amerikanischen Seiten umgeleitet wurde. Ich konnte das Abo daher nicht abschließen, weil sowohl meine Kreditkarte als auch mein Wohnort nicht zulässig waren.

Dieses Problem lies sich durch eine E-Mail an den Amazon-Support schnell lösen (sogar über Weihnachten - Hut ab), so dass mein amerikanischer Account gelöscht wurde und ich danach das deutsche Abo des Amazon Cloud Players abschließen konnte (24,99 €/Jahr).

Das Hochladen der Songs in die Cloud erfolgte mit dem Upload-Tool von Amazon problemlos. Ca. 3/4 der Songs wurden erkannt und damit direkt in der Cloud zugeordnet. 1/4 der Songs wurden nicht erkannt und somit automatisch in die Cloud hochgeladen.

Das Abspielen der Lieder sowohl auf dem Mac (im Browser) wie auch unter iOS (mit der entsprechenden kostenlosen App) klappt gut.

Was mir fehlt ist das automatische herunterladen und ersetzen aller Musikstücke in der besseren Qualität mit einem Klick. Das geht leider nur durch Selektion der einzelnen Songs bzw. Alben und ist etwas umständlich, da gleichzeitig auch nicht mehr als 500 Songs heruntergeladen werden können.
Aber mit ein wenig Zeit lässt sich dieses Problem lösen.

Fortsetzung folgt...

Daten in der Cloud - was bisher geschah

Dropbox

Seit ca. einem Jahr verwende ich Dropbox in der Pro-Version mit 100 GB Speicher zu 99 $ pro Jahr. Dort lege ich alle meine Arbeitsdokumente (Briefe, Texte, Präsentationen, etc.) ab. Das hat seither auch hervorragend funktioniert und die Synchronisierung sorgte zuverlässig dafür, dass es egal war, an welchem Rechner ich arbeitete.

An Dropbox gefällt mir dabei insbesondere, dass die Synchronisierung sehr intelligent abläuft. Beispielsweise ist es so, dass kleine Dateien bevorzugt synchronisiert werden. Läuft also aktuell eine Synchronisierung einer größeren Menge an Dateien (Bilder oder Filme) und man speichert z.B. ein kleineres Word-Dokument oder ein Excel-Sheet, dann wird dies bei der Synchronisierung vorgezogen, so dass man direkt auf einem anderen Rechner damit weiterarbeiten kann. Außerdem ist Dropbox sehr intelligent beim Verschieben von Dateien: anstelle die Dateien erneut zu übertragen erkennt Dropbox anhand eines Hashwerts, dass es sich um eine verschobene Datei handelt und muss sie nicht erneut übertragen. Das klappt sogar mit gelöschten Dateien, da diese noch 30 Tage vorgehalten werden.

BoxCryptor

Seit ca. einem halben Jahr verwende ich zusätzlich den BoxCryptor-Aufsatz in der Unlimited Personal Edition für einmalig 29,90 €. Damit werden automatisch alle Dokumente Clientseitig verschlüsselt, so dass mit den Daten in der Cloud niemand was anfangen kann, selbst wenn jemand darauf Zugriff erlangen sollte (nicht mal die Dropbox-Admins können damit was anfangen). Auch das funktioniert sehr zuverlässig. Durch Clients für iOS kann ich außerdem auch mit meinen mobilen Endgeräten auf die verschlüsselten Daten zugreifen.

BoxCryptor verwende ich selektiv für die Ordner in denen Dokumente liegen, bei denen mir eine Verschlüsselung sinnvoll erscheint. Andere Ordner, insbesondere diejenigen die ich auch mal für Kollegen oder Bekannte freigeben möchte, bleiben ganz normale Dropbox-Ordner. Auch das hat sich sehr gut bewährt. Durch entsprechende Favoriten im Finder (OSX) oder Explorer (Windows) merkt man gar nicht mehr, ob man nun in einem verschlüsselten oder einem normalen Verzeichnis arbeitet.

Resümee

Insgesamt betrachte ich Dropbox/BoxCryptor also ein sehr gutes Gespann. Im Jahr der Nutzung habe ich kein einziges Problem und keinen Synchronisierungsdefekt gehabt. Das Spricht für die Lösung.

Fortsetzung folgt...