Anforderungen
Nachdem nun die Dokumente mit der Kombi Dropbox/BoxCryptor in der Cloud waren und die Musik mit dem Amazon Cloud Player ging es an das nächste Problem: wohin mit den Bildern?Wie bereits im vorangehenden Post geschrieben drehte es sich dabei um ca. 100 GB an Daten. Eine Anforderung war, dass sowohl ich selber wie auch meine Frau vollen Zugriff auf die in der Cloud gespeicherten Bilder haben und natürlich beide auch Schreibrechte.
Versuch mit Dropbox
Nun lag es nahe, für die Bilder und Filme auch Dropbox zu verwenden. Die Idee war, mein Pro-Abo auf 200 GB aufzustocken (199 $/Jahr) und dann mit meiner Frau zu teilen. Das geht mit den Mechanismen von Dropbox auch ganz gut (durch das Freigeben von Ordnern erreicht man genau die gewünschte Funktionalität). Also Abo aufgestockt und angefangen die Bilder hochzuladen. Dann den Bilder-Ordner freigegeben und in den Free-Account meiner Frau eingebunden. Das war es dann leider auch schon - die Regeln bei Dropbox sind anders als von mir gedacht: bei der Freigabe eines Ordners wird der Inhalt jedem Account zugeordnet. Und mit den 2,5 GB des Free-Accounts konnten die 100 GB Bilder natürlich nicht abgedeckt werden. Konsequenz daraus ist, dass ich einen zweiten Pro-Account mit 200 GB anlegen muss, damit das gewünschte Verfahren funktioniert. Macht dann allerdings knapp 400 $/Jahr und das war mir zu viel.Alternativ bietet Dropbox auch Speicher für Teams an. Allerdings beginnt das blöderweise erst bei 1 TB und kostet dann knapp 800 $/Jahr - also alles noch teurer.
Aus diesem Grund habe ich die Lösung mit Dropbox erst mal verworfen. Ich hab mich daher auch wieder auf das 100er Abo zurückgestuft. Das geht ganz problemlos und man bekommt sein Geld zurück (abzüglich der Tage, die man das höhere Abo genutzt hat) - sehr fair!
Versuch mit Cubby
Cubby ist ein neuer Cloud-Service, den es seit April 2012 im Beta gibt und der im Dezember 2012 public ging. Das tolle dabei ist, dass es Team-Lösungen gibt die mit 2 Personen und 200 GB Speicher genau das abdecken, was ich brauchte. Mit 95,76 $/Jahr ist die Sache weniger als halb so teuer wie Dropbox und damit auch preislich sehr interessant.Also habe ich das Team-Abo abgeschlossen und angefangen zu synchronisieren. Cubby synchronisiert, wie Dropbox auch, im LAN zwischen den Rechnern sehr schnell. Der Upload in die Cloud dauerte ein paar Tage und alles sah ganz gut aus. Dann habe ich aber die Dateien auf einem System auf eine andere Festplatte verschoben und in Cubby den neuen Speicherort eingetragen - und damit fingen die Probleme an: die Synchronisierung hörte nicht mehr auf: auf einem Rechner blieb sie bei ca. 90 GB noch zu synchronisierenden Daten stehen, es passierte aber nichts mehr. Eine Neusynchronisierung brachte keinen Erfolg. Die Anzeige der noch zu synchronisierenden Daten schwankte stark und war nie nachvollziehbar, etc.
Außerdem stellten sich noch ein paar weitere Probleme raus:
- Die Synchronisierung ist lange nicht so intelligent wie die von Dropbox, so erfolgt die Synchronisierung streng einer einmal vorgesehenen Reihenfolge, d.h. kleine, später veränderte Arbeitsdateien kommen ganz am Ende der Synchronisierung. Da diese auch ein paar Tage geht werden diese kleinen Dateien mehrere Tage lang nicht synchronisiert.
- Bei Dropbox zählt nur der Speicher der aktiven Dateien. Bei Cubby zählen die Vorgängerversionen und die gelöschten Dateien mit dazu, so dass das dann plötzlich gar nicht mehr so günstig ist und man anfängt dauernd alte Versionen über das Web-Frontend freizugeben. Dann ist natürlich der Witz mit der Versionierung weg.
- Durch irgendeine nicht nachvollziehbare Aktion in Verbindung mit der Freigabe von Archivversionen hat Cubby angefangen, alle meine Bilder zu löschen: in der Cloud und auch lokal! Und schwuppdiwupp war plötzlich alles weg. Glücklicherweise hatte ich einige Backups, so dass keine Daten verloren gegangen sind.
Nach knapp einer Woche Probleme und endlosen Synchronisierungsläufen zog ich die Reißleine und hab die knapp 100$ als Lehrgeld abgeschrieben. Cubby erstattet übrigens, im Unterschied zu Dropbox, auch kein Geld zurück. Man kann die Subskription auch gar nicht so einfach online beenden, sondern muss das alles per E-Mail und dem Support aushandeln - nicht sehr Kundenfreundlich.
Erneuter Versuch mit Dropbox
Also zurück zur Dropbox. Der neue Ansatz sieht vor, dass meine Frau auch meinen Dropbox-Account benutzt. Ist zwar nicht so elegant, aber durch das selektive Synchronisieren der einzelnen Ordner kann ich auf jedem Rechner einstellen, welche Dateien synchronisiert werden sollen. Die Bilder bekommen alle Rechner zugeordnet, andere Ordner eben nur derjenige, der sie braucht.Mit dieser Lösung komme ich mit einem Pro-Account aus, d.h. 199 $/Jahr für 200 GB (hab also nach dem Downgrade wenige Tage später wieder einen Upgrade durchgeführt...). In Verbindung mit BoxCryptor kann man sogar hergehen, einzelne Ordner auf verschiedenen Rechnern unterschiedlich zu verschlüsseln, so dass nur derjenige Zugriff auf die Dateien hat, der das Passwort kennt. Ist zwar nicht perfekt, da man sich immer noch Dateien weglöschen kann, aber bzgl. des Datenschutzes eine brauchbare Lösung.
Ergebnis
Nun ist alles in der Cloud. Das NAS ist abgeschaltet. Die TimeMachine-Backups erfolgen wieder lokal mit USB-Platten, die aber nur laufen, wenn auch der Rechner eingeschaltet ist.Die Kosten für die Cloud (Dropbox Pro 200 & Amazon Cloud Player) betragen ca. 200 €/Jahr. Auf der Habenseite steht eine Stromeinsparung, die in etwa den selben Betrag ausmacht. Und keine weiteren Kosten für Hardware und Ersatzbeschaffungen.